
Bäume gelten als Symbole im Kampf gegen den Klimawandel. „Ein Baum für das Klima“ klingt einfach – aber die Realität dahinter ist komplexer. Denn nicht jeder Baum speichert gleich viel CO₂, und auch nicht jeder Wald ist automatisch gut fürs Klima. Aber fangen wir vorne an.
Die Photosynthese: Klimaschutz aus Licht und Luft
Bäume nehmen über ihre Blätter CO₂ aus der Luft auf. Dieses Kohlenstoffdioxid stammt aus natürlichen Quellen und aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe. Mithilfe von Sonnenlicht wandeln die Blätter das CO₂ und Wasser in Zucker und Sauerstoff um. Der Zucker wird im Baum, vielmehr in Wurzeln, Stamm, Ästen und Blättern gespeichert. Je mehr ein Baum wächst, desto mehr Kohlenstoff bindet er.
So wird aus CO₂ im Laufe der Jahre fester Kohlenstoff – und das Gas verschwindet (vorerst) aus der Atmosphäre. Klingt fast wie ein Wunder. Ist aber reine Biologie.
Ein Baum – viele Variablen
Doch nicht jeder Baum wächst gleich schnell. Und nicht jeder speichert gleich viel CO₂:
Auch das Klima, der Standort, der Boden und die Pflege spielen eine große Rolle.
Der große Unterschied: Monokultur oder Mischwald?
Aufforstung ist nicht automatisch Klimaschutz. Schnell wachsende Monokulturen können kurzfristig viel CO₂ binden, sind aber anfällig für Stürme, Hitze, Schädlinge – und oft nach wenigen Jahrzehnten wirtschaftlich abgeerntet. Dann wird das CO₂ wieder freigesetzt.
Ein naturnaher, stabiler Mischwald wächst vielleicht langsamer, aber er bleibt. Er speichert CO₂ langfristig und regeneriert sich selbst. Er schützt den Boden, fördert Artenvielfalt und übersteht Klimakrisen deutlich besser.
CO₂-Bindung ist nur ein Teil der Wahrheit
Ein Baum „braucht“ CO₂ zum Leben und doch sehen wir ihn als Symbol gegen das gleiche Gas. Das ist kein Widerspruch, sondern genau der Punkt: Wenn wir mehr gesunde, langlebige Wälder schaffen, können wir einen natürlichen Gegenspieler zur menschengemachten CO₂-Flut aufbauen.
Aber das funktioniert nur, wenn wir nicht einfach „Baum pflanzen“ sagen – sondern „Wald gestalten“.
Bäume sind unsere grünen Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Aber nicht jeder Baum wirkt gleich, nicht jede Fläche ist sinnvoll bepflanzt. Entscheidend ist, wie wir mit der Natur arbeiten.
Deshalb setzt Gute Jahreszeiten Stiftung auf naturnahe, vielfältige Mischwälder.