Naturwissen
Die Wälder Deutschlands sind essenziell für das ökologische Gleichgewicht, den Klimaschutz und die Lebensqualität der Menschen. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, speichern Kohlendioxid, verbessern die Luftqualität und dienen als Erholungsraum für Menschen. Doch aktuell stehen unsere Wälder vor großen Herausforderungen, insbesondere in Nordrhein-Westfalen.
In Deutschland erstrecken sich die Wälder über etwa 11,4 Millionen Hektar, was rund 32 % der Landesfläche entspricht. In Nordrhein-Westfalen sind es etwa 950.000 Hektar, die 28 % der Landesfläche ausmachen. Besorgniserregend ist, dass nur etwa jeder fünfte Baum in Deutschland als gesund gilt; das bedeutet, dass rund 80 % der Bäume Schäden aufweisen. In Nordrhein-Westfalen sind sogar drei von vier Bäumen betroffen. Die Hauptursachen für diese Schäden sind anhaltende Trockenheit, Schädlingsbefall wie der Borkenkäfer und die Folgen des Klimawandels. Seit 2018 sind in Nordrhein-Westfalen etwa 113.000 Hektar Waldfläche vollständig zusammengebrochen, hauptsächlich Fichtenbestände. Davon müssen aktuell circa 90.000 Hektar wiederbewaldet werden, was etwa 10 % der gesamten Waldfläche des Bundeslandes entspricht.
Laut Schätzungen fehlen in Deutschland etwa 15 Milliarden Bäume, um die natürlichen Waldflächen und die Biodiversität zu erhalten, die für ein gesundes Ökosystem notwendig sind. Derzeit gibt es in Deutschland rund 90 Milliarden Bäume, doch die Abholzung, der Klimawandel und Schädlinge belasten unsere Wälder erheblich. Diese Entwicklungen machen es dringend erforderlich, dass wir aktiv werden und Aufforstungsprojekte unterstützen.
Angesichts der großflächigen Waldverluste ist eine konsequente Wiederaufforstung unerlässlich. Dabei sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:
Es ist wichtig, Baumarten zu pflanzen, die an die spezifischen klimatischen und bodenkundlichen Bedingungen des jeweiligen Standorts angepasst sind. Dies erhöht die Überlebens- und Wachstumsrate der jungen Bäume.
Wo möglich, sollte die Natur sich selbst regenerieren. Dies kann durch Schutzmaßnahmen unterstützt werden, die verhindern, dass junge Bäume durch Wildverbiss oder Konkurrenzpflanzen beeinträchtigt werden.
In Bereichen, in denen die natürliche Verjüngung nicht ausreicht, sind gezielte Pflanzaktionen notwendig. Dabei sollten Mischungen aus verschiedenen, klimaresilienten Baumarten verwendet werden.
Die neu aufgeforsteten Flächen benötigen kontinuierliche Pflege, um sicherzustellen, dass die jungen Bäume gesund heranwachsen und sich zu stabilen Wäldern entwickeln. Dies beinhaltet den Schutz vor Schädlingen, die Kontrolle von Konkurrenzvegetation und regelmäßige Zustandsbewertungen.
Unsere Wälder stehen vor beispiellosen Herausforderungen, die nur durch gemeinsames Handeln bewältigt werden können. Die Förderung von Mischwäldern und die konsequente Wiederaufforstung sind dabei entscheidende Schritte, um die Gesundheit und Vielfalt unserer Wälder zu sichern. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, sei es durch Unterstützung von Aufforstungsprojekten, bewussten Konsum von Holzprodukten aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder durch Engagement in lokalen Naturschutzinitiativen. Denn: Wir brauchen Bäume – für Tiere und Pflanzen, für uns und kommende Generationen!
